UGR Blendfaktor

Zur einheitlichen Bewertung der psychologischen Blendung durch Beleuchtungsanlagen, natürliches Licht und Lichtquellen durch reflektierende Oberflächen am Arbeitsplatz wird das international genormte UGR -Verfahren angewendet. Die europäische Norm EN 12464 beschreibt die einzuhaltenden Grenzwerte für bestimmte Sehaufgaben in verschiedenen Arbeitsbereichen.

Bei der Ermittlung des UGR-Wertes werden sowohl die Direktblendung als auch die indirekte Reflexblendung berücksichtigt. Direktblendung wird durch natürliche und künstliche Lichtquellen verursacht, während indirekte Blendung die Reflexion von Licht über Bildschirme, große Wände, Decken, Glasoberflächen, Möbel usw. ist und somit ebenfalls zum Blendungseindruck beiträgt.

UGR-GRENZWERTE (UGR)

VOLLSTÄNDIGE AUFLISTUNG ALLER UGR GRENZWERTE FÜR TÄTIGKEITEN UND SEHAUFGABEN SIND IN DER NORM EN 12464 FESTGELEGT

Technisches Zeichnen

≤ 16

Arbeiten am PC, Lesen und Schreiben, schulische Einrichtungen

≤ 19

Handwerk und Industrie

≤ 22

Hallen

≤ 28

Direkte Blendung durch nicht entblendete Leuchten, aber auch ungehindertes Sonnenlicht strapazieren die Augen und wirken ermüdend. Die Konzentration sinkt und das Risiko, mehr Fehler zu machen, nimmt zu. Körperliche Arbeit wird durch das erhöhte Unfallrisiko zusätzlich erschwert. Deshalb ist es notwendig, Leuchten mit einem angemessenen Blendfaktor zu verwenden, Sonnenschutz an den Fenstern anzubringen und auch die Position der Arbeitsbereiche im Raum neu zu gestalten. Durch indirekte Beleuchtung, mattes Inventar mit wenig Lichtreflexion, eine den Lichtquellen angepasste Anordnung der Arbeitsflächen und die Vermeidung von spiegelnden Flächen wird belastende Reflexblendung verhindert. So bleibt die Konzentrationsfähigkeit länger erhalten und fördert die Produktivität.