UGR-Wert - Entblendung von künstlichem Licht - warum?

Zur einheitlichen Bewertung der psychologischen Blendung durch Beleuchtungsanlagen, natürliches Licht und Lichtquellen durch reflektierende Oberflächen am Arbeitsplatz wird das international genormte UGR -Verfahren angewendet. Die europäische Norm EN 12464 beschreibt die einzuhaltenden Grenzwerte für bestimmte Sehaufgaben in verschiedenen Arbeitsbereichen.

Bei der Ermittlung des UGR-Wertes werden sowohl die Direktblendung als auch die indirekte Reflexblendung berücksichtigt. Direktblendung wird durch natürliche und künstliche Lichtquellen verursacht, während indirekte Blendung die Reflexion von Licht über Bildschirme, große Wände, Decken, Glasoberflächen, Möbel usw. ist und somit ebenfalls zum Blendungseindruck beiträgt.

 
Unterschieden wird zwischen direkter und indirekter Blendung. Direkte Blendung geht sowohl von natürlichen, als auch von künstlichen Lichtquellen aus, die direkt auf unser Augenlicht trifft. Als indirekte Blendung wird hingegen die Reflektion von Licht über spiegelnde Flächen, Bildschirme, Glasflächen, Möbel, aber auch Wände und Decken uvm. bezeichnet. Auch diese trägt ungemein zum Blendeindruck bei.
 
Direktblendung durch natürliches Sonnenlicht, ungehinderte Einstrahlung, sowie durch künstliche Beleuchtungsquellen beeinflussen unser Sehvermögen negativ. Der Ausgleich ist für das menschliche Auge enorm anstrengend und führt unweigerlich zu Ermüdungserscheinungen, nachlassender Sehkraft und langfristigen Sehschäden.
 
Bei körperlichen Tätigkeiten kommt noch die Unfallgefahr hinzu. Wird der Mitarbeiter am Arbeitsplatz geblendet, steigt das Unfallrisiko enorm.
 
Qualitativ hochwertige Beleuchtung ist oft durch eine Mikroprismatische Abdeckung entblendet und streut das Licht gleichmäßig. Die Gründe auf den richtigen UGR-Wert zu achten sind vielseitig. Nicht zuletzt gibt es hierzu auch gesetzliche Vorschriften für diverse Arbeitsplätze. Eine kleine Übersicht hierzu finden Sie bei uns weiter unten. Gerne beraten wir Sie aber, je nach Ihrem Tätigkeitbereich, umfassend und professionell zu diesem Thema. Wir planen auch Ihre Beleuchtung ausschließlich nach den gesetzlichen Vorgaben.
 

So wird das Licht entblendet

Die Beleuchtung wird mittels spezieller Linsen, Reflektoren und Abdeckungen entblendet. Eine mikroprismatische Abdeckung bzw. Diffusor ist in vielen UGR Bereichen bereits vorgeschrieben, wie beispielsweise an Bildschirmarbeitsplätzen. Dieser Diffusor sorgt dank seiner Prismenstruktur an der Austrittsfläche des Lichts, für einen sehr hohen Sehkomfort.
Wichtig ist in jedem Fall auch die Anordnung der Leuchten im Raum. Auch die Anordnung ist maßgeblich für die Entscheidung bei der UGR-Bewertung im Messverfahren.

 

Direkte Blendung durch nicht entblendete Leuchten, aber auch ungehindertes Sonnenlicht strapazieren die Augen und wirken ermüdend. Die Konzentration sinkt und das Risiko, mehr Fehler zu machen, nimmt zu. Körperliche Arbeit wird durch das erhöhte Unfallrisiko zusätzlich erschwert. Deshalb ist es notwendig, Leuchten mit einem angemessenen Blendfaktor zu verwenden, Sonnenschutz an den Fenstern anzubringen und auch die Position der Arbeitsbereiche im Raum neu zu gestalten. Durch indirekte Beleuchtung, mattes Inventar mit wenig Lichtreflexion, eine den Lichtquellen angepasste Anordnung der Arbeitsflächen und die Vermeidung von spiegelnden Flächen wird belastende Reflexblendung verhindert. So bleibt die Konzentrationsfähigkeit länger erhalten und fördert die Produktivität. 

 

Vorschriften zu UGR Werten in Gewerbebetrieben

Die Vorschrift zur Entblendung von Arbeitsstätten findet man in der DIN EN 12464-1 wieder. Hierin sind vielerlei Vorgaben zu den unterschiedlichsten Beleuchtungsaufgaben festgehalten, u.a. Beleuchtungsstärken und auch die vorgeschriebene Lichtverteilung an unterschiedlichen Bereichen eines Raumes.
 
Einige Arbeitsstätten sehen besonders niedrige UGR-Werte vor. Wir nennen Ihnen hier ein paar der geläufigeren Arbeitsplätze mit dem geforderten UGR-Wert:
  • Technisches Zeichen: UGR<16
  • Bildschirmarbeitsplatz, Lesen, Schreiben, Unterrichtsräume, Kontrollarbeiten: UGR<19
  • Arbeiten in Industrie und Handwerk, Empfang: UGR<22
  • Grobe Arbeiten und Treppenhäuser: UGR<25
  • Flur / Gang: UGR<28
Wir arbeiten in der Lichtplanung streng nach diesen Vorgaben und wählen die passende Leuchte für Ihre Arbeitsstätte, nach aktuell gültigem Recht, aus.
 

Das steckt hinter dem UGR Verfahren

UGR ist die Abkürzung des englischen Begriffs "Unified Glare Rating" und beschreibt eine Kennzahl, welche Aufschluss über den Grad der psychologischen Blendung einer Lichtquelle bzw. Beleuchtungsanlage im Innenbereich gibt. Werte sind in einem Bereich von von 10 bis 30 in Stufen definiert. Gemäß DIN EN 1264-1:2011-08 lauten diese Stufen 13, 16, 19, 22, 25 und 28. Dadurch wird die Blendempfindung einer Vielzahl von Beobachtern zu Grunde gelegt. Desto kleiner der UGR-Wert, desto weniger Beobachter fanden die Beleuchtung als störend. Bei UGR<19 wurde ein Störempfinden von unter 65% festgestellt. Maßgeblich ist hierbei aber auch der Kontrast zur umliegenden Umgebung. In einem hellem Raum fühlen Sie sich weniger schnell durch eine stärkere einzelne Beleuchtung geblendet, als in einem dunkleren Raum.
 

Problematik mit der UGR Angabe

Der UGR-Wert an sich ist keine Produkteigenschaft, sondern muss in einer Tabelle dargestellt werden. D.h. je höher ein Raum, je breiter ein Raum, uvm. Faktoren, desto anders der Blendfaktor der Leuchte. Oft findet sich aber der UGR Wert in den Herstellerangaben in den Merkmalen oder Datenblättern wieder. Wie beispielsweise ein Wert von "UGR<19", welcher grundsätzlich als zulässig für Bildschirmarbeitsplätze gilt. Eine komplette Blendfreiheit kann dennoch nicht zu 100% gewährleistet werden. Hier wird sich auf einen bestimmten Wert bei einer durchschnittlichen Raumabmessung bezogen. In der Realität kann der UGR-Wert dann jedoch durch unterschiedliche Reflektionswinkel höher oder niedriger liegen. Eine professionelle Lichtberechnung kann hier in jedem Fall Abhilfe schaffen.
 
 
Der UGR-Wert beschreibt eine Kennzahl, welche Aufschluss über die Blendung einer künstlichen Lichtquelle in Innenräumen gibt. Desto kleiner der UGR-Wert, umso weniger Blendung wird durch den Beobachter wahrgenommen. An Bildschirmarbeitsplätzen ist ein Wert von UGR<19 vorgeschrieben.